Es sollte eigentlich eine einfache Begegnung werden, denn der ungeschlagene Tabellenerste traf auf den bislang sieglosen Tabellenletzten. Aber…
Bereits beim letzten Spieltag in Warendorf verletzte sich Halterns Nummer 1, Sebastian Hall. Hinzu kam, dass auch die Nummer 2, Jan Prohaszka, am Spieltag wegen einer Hochzeit verhindert war. Am Abend zuvor dann die nächste Hiobsbotschaft: Maik Knoblich, die Nummer 6, zog sich eine Knieverletzung (Sehnenanriss) zu und stand ebenfalls nicht zur Verfügung. Somit musste Haltern in Münster mit drei Ersatzspielern antreten.
In der ersten Runde gingen Philipp Hermes an Position 2 sowie die Ersatzspieler Martin Hüls (Position 4) und Chris Lenhart (Position 6) auf den Platz. Philipp brauchte nur eine Stunde für sein Match (inklusive Einspielzeit!) und siegte absolut ungefährdet mit einem starken Serve-and-Volley-Spiel (6:0, 6:1). Er schließt die Saison mit einer beeindruckenden 11:1-Bilanz ab (Einzel 6:0, Doppel 5:1).
Martins Gegner war 30 Jahre jünger. Martin spielte einen konzentrierten ersten Satz (6:3) und ging im zweiten Satz direkt mit 5:2 in Führung. Er spielte aber dann viel zu passiv, so dass der Gegner immer stärker wurde und auf 5:5 aufholte. Am Ende hatte Martin das glücklichere Händchen und gewann auch den zweiten Durchgang mit 7:5.
Bei Chris merkte man die mangelnde Matchpraxis. Er kämpfte hart und gab keinen Ball verloren. Er musste jedoch eine 3:6, 0:6 Niederlage einstecken.
Mit 2:1 ging es in die zweite Einzelrunde. Die Hiobsbotschaften ließen aber nicht nach: Jonas Tiedemann, Halterns Nummer 3, startete als nächster auf Position 1. Das Match war heiß umkämpft mit langen und größtenteils spektakulären Ballwechseln. Beim Stand von 2:5 ging Jonas zu Boden: Adduktorenanriss. Das Match musste abgebrochen werden.
Nun standen nur noch die Brüder Niklas und Noah Hüls auf dem Platz. Niklas überrollte seinen Gegner regelrecht, dominierte das Spiel und siegte nach 45 Minuten im Eiltempo mit 6:0, 6:1.
Noah, Ersatzspieler an Position 5, tat sich schwerer. Schnell lag er mit 0:3 zurück und machte zahlreiche „unforced errors“. Er spielte sehr hektisch und die Nervosität war ihm anzumerken. Der erste Satz ging mit 3:6 verloren. Teamkapitän Philipp Hermes coachte ihn und stellte Noahs Spielweise um. Mit Erfolg. Noah wurde zunehmend ruhiger und sicherer und verbuchte die nächsten beiden Durchgänge jeweils mit 6:3 und 6:3 für sich.
Mit einer 4:2-Führung musste „lediglich“ ein Doppelsieg her. Es stand aber kein eingespieltes und unverletztes Doppel zur Verfügung. Die Verletzten (sehr starken Doppelspieler), Sebastian und Jonas, gingen auf den Platz und spielten jeweils an der Seite der Ersatzspieler Martin und Noah. Dadurch konnte das dritte Doppel mit zwei unverletzten, wenn auch nicht eingespielten, Spielern (Philipp und Niklas) stark gemacht werden. Die beiden „Oldies“ bildeten das zweite Doppel. Jonas wurde getapt und Martin übernahm die Laufarbeit. Er zeigte eine starke Leistung am Netz, um seinen Partner zu schonen. Sie wurden mit einem klaren 6:1, 6:0 belohnt und holten somit den begehrten fünften Punkt. Philipp und Niklas siegten sehr deutlich und fast zeitgleich mit 6:0, 6:1. Beide Spieler gaben an diesem Spieltag jeweils insgesamt nur zwei Spiele ab. Das erste Doppel lag zu diesem Zeitpunkt mit 3:6, 0:2 zurück und wurde, um den verletzten Sebastian zu schonen, dann abgebrochen.
Das zu Saisonbeginn erklärte Ziel „Aufstieg“ wurde erreicht: das HTC-Team steigt in die Münsterlandliga auf. Der Teamgeist der Mannschaft war letztendlich ausschlaggebend für diese außerordentliche Leistung. Belohnt wurden die HTC-Herren mit einem neuen Team-Outfit von Hörgeräte Hüls. Ziel der neuen Saison ist auf jeden Fall der Klassenerhalt, man will aber auch „oben mitmischen“. Das Team freut sich auf jeden Fall auf die anspruchsvolle Aufgabe und ist hoch motiviert, das ausgegebene Saisonziel für 2021 zu erreichen.